Flexible Arbeitsplätze auch für Großunternehmen

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Flexible Arbeitsplätze auch für Großunternehmen

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Flexible Arbeitsplatzlösungen sind wichtig für die Quartiersentwicklung und liefern einen Beitrag zu einer besseren Work-Life-Balance

 

Städte stehen vor einem großen Wandel. Die klassische Aufteilung in Wohn- und Geschäftsviertel weicht immer stärker auf. Es geht darum Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Erleben zu vereinen. Sogenannte Mixed-Use-Quartiere entstehen – wenn es geht, mit einem besonderen Flair, um das Viertel zu vermarkten. Flexible Arbeitsplatzlösungen sind ein wichtiges Element für eine funktionierende Quartiersentwicklung und einen Beitrag zu einer besseren Work-Life-Balance. Coworking-Center spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.

Dabei ist der Begriff Coworking nicht einmal eindeutig definiert. Er wird flexibel gehandhabt, je nachdem was gerade besser ins Konzept passt. Nicht wenige Experten bezeichnen die klassischen Wiener Kaffeehäuser als die Ur-Coworking-Center, die dann von den amerikanischen Coffee-Shops dadurch in die Moderne übertragen wurden, dass man einen WLAN-Anschluss bereitstellte. Auch an dieser Herleitung scheiden sich die Geister, doch im Kern geht es beim Coworking tatsächlich darum flexibel verfügbare Arbeits- (Büro)Flächen zur Verfügung zu stellen. Der typische Grundriss eines

Ein „normaler“ Coworking Space bildet Arbeitsplätze, Besprechungsräume und Gemeinschaftsflächen ab, deren Aufteilung sehr stark von der Architektur abhängig sind. Charakteristisch ist die sehr hohe Flächennutzung, weshalb gerade die neu entstehenden Stadtquartiere mit ihrem begrenzten Nutzflächenangebot sich ganz besonders für Coworking eignen. Gebäude, die bislang nicht für Büros genutzt werden konnten, rücken in den Fokus der Anbieter.

Ein bekanntes Beispiel sind die voll ausgestatteten Büro- und Businesscenter von Regus. Die Coworking-Center liegen im Trend, weil sie einen Ausweg aus den klassischen Büros hin zu alternativeren Arbeitsmöglichkeiten bieten, ohne die heute kaum mehr gut ausgebildete Fachkräfte zu bekommen sind. Das Wachstum der Coworking-Branche in Deutschland ist demzufolge enorm. Quasi im Wochentakt wird in irgendeiner deutschen Stadt ein Coworking-Center eröffnet.

Auf den ersten Blick ist es kaum verwunderlich, dass die deutsche Hauptstadt mit ihrer ausgeprägten Start-up-Kultur die größten Coworking-Flächen aufweist. Laut JLL (Jones Lang LaSalle) waren es 2018 mehr als 213.000 Quadratmeter, von denen allein 82.000 Quadratmeter zwischen Januar 2017 und März 2018 neu angemietet wurden. Etwas überraschend ist dann doch, dass nicht die Start-ups für diesen Boom verantwortlich sind.

Oliver Barth, Geschäftsführer und Niederlassungsleiter von BNP Paribas Real Estate in Frankfurt, berichtet, dass die flexiblen Arbeitsplatzlösungen immer stärker in den Fokus auch von Großkonzernen geraten. “Um mehr Flexibilität zu erreichen, werden auch große Unternehmen zunehmend bei den Anbietern Büroflächen anmieten”, ist er überzeugt. Daniel Grimm, der als Development Director Germany die Expansion bei der Regus-Mutter IWG in Deutschland verantwortet, bestätigt, dass derzeit etwa 30 Prozent des Umsatzes über Großunternehmen generiert würde – Tendenz steigend. „Großunternehmen stellen sich langsam um. Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass bei uns irgendeine große Anfrage reinkommt”, so Grimm weiter.

Regus ist der weltweit größte Anbieter flexibler Bürolösungen. Inzwischen unterhält Regus 3.000 Standorte mit hellen, inspirierenden Büroräumen auf der ganzen Welt. Es soll aber weiter expandiert werden, denn „insbesondere in kleineren Städten sehen wir noch viel Potenzial“, kommentiert Daniel Grimm. Seit 2018 werden Franchise-Lizenzen vergeben, um das angestrebte Wachstum zu realisieren. „Wir wollen ein nationales Netzwerk aufbauen und flächendeckend vertreten sein”, erklärt er.

Seit Mitte 2019 bietet IWG unter seiner Marke „Spaces“ im Ansgari Haus moderne Arbeitsplätze sowie Büro- und Konferenzräume an. Im zentral gelegenen Bremer Carrée öffnet die Spaces-Betreiberin und Regus-Mutter International Workplace Group (IWG) ihre Tore auf rund 3.200 Quadratmeter, verteilt über fünf Etagen. Zu dem flexiblen Bürokonzept mit modernen Designermöbeln gehört auch ein Café mit einem eigenen Barista. Spaces hat einen mehrjährigen Mietvertrag für das Ansgari Haus unterzeichnet.