Eine Wolke und ein Bürogebäude

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Mehr über die Cloud erfahren

Lesedauer:  4 Minuten

Mit der Revolution des Remote Working (d. h. der Arbeitnehmer arbeitet nicht fest im Büro, sondern woanders) ist die Cloud von größerer Bedeutung als je zuvor – und wir können es uns nicht leisten, diese zu ignorieren, schreibt Technikjournalist James Day.

 

Wenn die Schätzungen stimmen, wird die Cloud bis 2020 die Hälfte aller Arbeitnehmer der USA(1) und des Vereinigten Königreichs(2), die ortsungebunden arbeiten, stützen müssen. Tatsächlich zeigen Forschungen von IWG, der Muttergesellschaft von Regus, dass 53 Prozent der Menschen Ihrem Büro an 2,5 oder mehr Tagen in der Woche den Rücken zukehren – 70 Prozent folgen diesem Prinzip mindestens einmal pro Woche(3).

Angefeuert durch die Nachfrage von Angestellten nach größerer Flexibilität und einer besseren Work-Life-Balance, hat Cloud Computing zunehmend an Bedeutung gewonnen. Hierbei werden dem Nutzer nicht nur die besten Anwendungen geboten, sondern Arbeitnehmer auf der ganzen Welt können sich mit ihren Kollegen vernetzen. Zudem ermöglicht die Cloud auf einer Vielzahl von Geräten einen sofortigen Zugriff auf Dokumente. Folglich handelt es sich also um ein technisch voll ausgereiftes System.

Einige Unternehmen brauchten zunächst eine Weile, um sich an das Arbeiten mit der Cloud zu gewöhnen und dessen Vorteile zu verstehen. Die zunehmenden Kosteneinsparungen sowie die effiziente Nutzung von Immobilien sind jedoch ein Hinweis darauf, dass die Botschaft schließlich bei den Unternehmen angekommen ist – der signifikante Produktivitätszuwachs(4) als direkte Folge ist ein Beleg für den zunehmenden Erfolg von Cloud Computing.

Im Folgenden werden wir uns anschauen, wie sich die Cloud entwickelt hat und uns mit einigen der jüngsten Innovationen beschäftigen, die Unternehmen dabei geholfen haben, flexibles Arbeiten für sich zu entdecken.

Entstehung der Cloud

Rückblende: In den 1990er-Jahren brachten Application Service Provider (ASP) erstmals webbasierte Anwendungen auf den Markt. Die Technologie war primitiv und Netzwerke waren noch nicht in der Lage, mit einer Cloud zu arbeiten. Es zeigte sich jedoch, dass diese durchaus Potenzial hätte.

Dann kam das Programm Java, welches ermöglichte, Anwendungen über einen Webbrowser laufen zu lassen. Schon bald hatte man verstanden, dass die Verbindung zu externen Cloud-Anwendungen durch die Nutzung des Internets tatsächlich funktionieren könnte. Zehn Jahre später war Java vollentwickelt und das Internet wurde zum besten Netzwerk der Welt.

Plötzlich umgingen die Arbeitnehmer das Unternehmens-IT-Netzwerk, um bessere Tools für ihren Job zu finden. IT-Manager waren wie Wächter einer Burg – Sie hatten einen Graben um ihre Burg gebaut und Daten und Anwendungen darin gesichert. Und nun verloren sie die Kontrolle.

Schließlich gewann die Macht des "Volkes" in der Hinsicht, dass dieses produktiver wurde. So wurde die Cloud zu der unaufhaltsamen Macht, die sie heute ist.

Hybrid Cloud versus Multi-Cloud

Bis zu 70 Prozent des Netzwerkverkehrs fließt nun in Richtung Cloud(5) und wird von flexiblen Arbeitnehmern angetrieben. Eine Weise, auf die IT-Abteilungen mit der Situation umgehen, ist über die Hybrid-Cloud. Diese wird von verbreiteten Public Cloud-Anbietern wie Amazon Web Services oder Google Cloud Platform unabhängig – und theoretisch in gutem Einvernehmen – neben der privaten IT-Infrastruktur von Unternehmen betrieben.

Auf diese Weise wird Unternehmen ermöglicht, sensible Daten in einer privaten Cloud zu speichern, während die verfügbaren Ressourcen, die von öffentlichen Cloud-Anwendungen bezogen werden, in einer Win-win-Situation von flexiblen Arbeitnehmern wirksam eingesetzt werden können.

Eine neue aufkommende Innovation ist die Multi-Cloud. Durch diese können ortsungebundene Arbeitnehmer sich gleichzeitig die besten Anwendungen und Services von mehr als einem öffentlichen Cloud-Anbieter herauspicken – sozusagen die „Best of" Cloud Kompilation.

Eine Wolke, die Zahnräder enthält

Cloud Computing ermöglicht eine deutliche Steigerung der Produktivität

 

Geräteübergreifende Cloud-Kompatibilität

Ein angemessener virtueller Arbeitsplatz, der in der Cloud untergebracht ist, auf den man mit so ziemlich jedem Endbenutzergerät zugreifen kann, egal ob mit dem Desktop-Computer, Laptop, Smartphone oder Tablet. Dadurch wird Arbeitnehmern ermöglicht, auf eine möglichst effiziente Art und Weise zu arbeiten.

Zudem hat die Nutzung der Cloud einen enorm positiven Einfluss auf das Zeitmanagement. Warum sollte man während der Hauptverkehrszeiten zur Arbeit fahren, wenn man von überall aus arbeiten kann. So könnte man sich gemütlich auf den Weg machen, sobald der das Treiben in der Stadt nachgelassen hat.

Enterprise Messaging in der Cloud

Während WhatsApp zu internen Kommunikationszwecken im Unternehmen genutzt wird, stellt Enterprise Messaging eine Möglichkeit für Mitarbeiter dar, kollaborativ zu arbeiten, ohne durch E-Mails und unnötige Meetings gestört zu werden. So können Dinge schneller und effizienter erledigt werden.

Ein richtig guter, professioneller Messengerdienst bietet mehr als nur eine praktische Chatfunktion. Er sollte ohne Probleme auf allen Geräten funktionieren und Funktionen wie beispielsweise Sprach- und Videoanrufe besitzen.

Kein Wunder, dass die Dienste alle schlagwortartige, eingängige Namen haben – schließlich geht es hier vor allem um Dynamik. Fuze, Flock und Slack haben sich bereits als Favoriten für Endbenutzer etabliert, da Sie einfach zu navigieren und schnell eingerichtet sind.

Internet der Dinge und die Cloud

Das Internet der Dinge (IdD) beschreibt Geräte, die mit einem Netzwerk verbunden sind. Hierbei handelt es sich weniger um traditionelle Geräte wie z. B. Computer, sondern um Geräte wie Kameras, Thermostate und Mikrophone. Diese Geräte sammeln Daten, die in der Cloud verwaltet werden. Somit können Arbeitnehmer, die diese Daten benötigen, auf diese zugreifen und entsprechend handeln, ohne vor Ort sein zu müssen.

Betrachten wir beispielsweise die Fertigungsindustrie, in der Maschinen mit Höchstleistung arbeiten müssen. Zur Überwachung des Betriebs mussten traditionell ausgebildete Ingenieure bisher vor Ort auf der Baustelle sein. Durch die Nutzung von IdD-Sensoren können Variablen wie beispielsweise Temperatur, Energieverbrauch und Feuchtigkeit von überall aus kontrolliert werden.

Die Auswirkungen sind auch im Büro spürbar. Manche Unternehmen wenden sich bei administrativen Aufgaben an virtuelle Assistenten(6). Das IdD kann diesen dabei helfen, Aufgaben zu erledigen, die bisher von menschlicher Hand ausgeführt werden mussten.

In den Büros von Upwork(7), einer globalen Plattform für Freelancer, werden Angestellte und Besucher unter Verwendung einer Kombination aus iPads und mit dem Internet verbundenen Telerobotern von einem virtuellen Empfangspersonal begrüßt. Der virtuelle Assistent kann die Betroffenen einchecken und sogar Wasserflaschen anbieten, während er das physische Personal benachrichtigt, dass sich jemand an der Rezeption befindet.

 


James Day ist Technikjournalist und lebt in Großbritannien.

Quellen:

(1) https://www.verdict.co.uk/half-us-workforce-will-work-remotely-2020-need-5g-internet/

(2) http://smallbusiness.co.uk/half-uk-workforce-remotely-2020-2540827/

(3) http://www.iwgplc.com/

(4) https://www.inc.com/scott-mautz/a-2-year-stanford-study-shows-astonishing-productivity-boost-of-working-from-home.html

(5) https://www.zscaler.com/blogs/corporate/three-phases-cloud-evolution

(6) https://www.upwork.com/hiring/admin-support/why-you-need-a-virtual-assistant-5-tips-for-success/

(7) https://www.upwork.com/?gclid=Cj0KCQjwuYTYBRDsARIsAJnrUXB9OkitLif5uuUIi9h-ZIx1R-Ttn98TV9yMNjKtZ62v6j41qi_hGwAaAlGfEALw_wcB