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Schnappschüsse vom Erfolg

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Mit Fatty’s Photography ist Yadnesh Satardekar zwar in die Fußstapfen seines Vaters getreten, doch für dieses riskante Unterfangen musste er erst seine stabile Karriere aufgeben – eine befremdliche Situation, die ihm auch noch jede Menge Arbeit, Einsatz und natürlich den Blick für das Fotogene abverlangte. Heute hat sich Yadnesh Unternehmen jedoch gut etabliert und steht kurz vor dem indischen Hochzeitsmonat November sogar vor der Expansion. Wir haben uns mit dem Mann hinter der Kamera unterhalten.

Was hat Sie dazu gebracht, Fotograf zu werden?

Mein Vater war Fotograf und schon als Kind habe ich ihm bei der Arbeit geholfen. Dass das mein Beruf wird, hätte ich aber nie gedacht. Dann legte sich einer meiner Freunde eine sehr teure Kamera zu, aber ich durfte sie nicht ausprobieren. Also habe mir eine noch kostspieligere Kamera gekauft und fotografierte drauf los!

Ich lud die Bilder auf Facebook hoch und wurde immer wieder gefragt, warum ich mein Hobby nicht zum Beruf machen würde. Im letzten Jahr bat mich eine Freundin vor ihrer Hochzeit schließlich, Fotos zu machen. Es folgten noch mehr positive Kommentare auf Facebook und ich beschloss, mich ganz der Fotografie zu widmen.

Mit welchen Herausforderungen hatten Sie dabei nicht gerechnet?

Früher war ich als Geschäftsführer im Verkauf tätig gewesen und meine berufliche Laufbahn verlief reibungslos. Nach fünf Jahren in diesem Unternehmen hatte ich einen festen Arbeitsplatz, was meine Familie freute. Als ich meine Stelle kündigte, um Fatty’s Photography ins Leben zu rufen, war mein Vater alles andere als glücklich. Schließlich lief doch alles so gut und die Bezahlung stimmte auch. Er verstand nicht, warum ich gekündigt hatte und brach den Kontakt zu mir ab. Plötzlich stand ich ohne familiäre Unterstützung da. Die Geldfrage wurde zu einem großen Problem.

Wie bewältigten Sie diese Phase?

Ich hatte mir ein Ziel gesetzt und daran wollte ich auch festhalten, selbst wenn meine Familie nicht mitspielte. Um mein Wissen zu erweitern, sah ich mir jeden Tag Videos an und übte das Fotografieren. Zur Deckung meines Lebensunterhalts verlieh ich meine Kameras. Schließlich bekam ich ein paar Aufträge – Jahrestage und Kinderportraits. Mein Vater sah, wie sehr ich mich anstrengte, und beschloss, mich wieder zu unterstützen.

Natürlich möchten wir wissen, wie der Name Ihres Unternehmen entstanden ist.

Einer meiner Kollegen nannte mich immer „Fatty“. Das wurde schließlich mein Spitzname. Als ich einen Namen für mein Unternehmen suchte, dachte ich, dass Fatty’s Photography wohl griffiger klingt als Yadnesh Photography. Fatty ist einmal etwas anderes – den Namen merkt man sich. Dabei bin ich eigentlich gar nicht so dick!

Wie unterstützte Sie Regus beim Aufbau Ihres Unternehmens?

Jedes Unternehmen braucht ein gutes Netzwerk und Regus kann dabei wirklich helfen. Für mich ist jeder ein Kunde. Jeder Mensch, der neben mir auf der Straße geht, ist ein potentieller Kunde. Eines Tages wird er heiraten oder irgendeinen anderen Anlass feiern, der mit Fotos verewigt werden soll. Seit der Gründung von Fatty’s Photography habe ich auf neunzehn Hochzeiten fotografiert. Vier oder fünf davon waren Hochzeiten von Regus-Kunden. Diese Kunden geben mir Referenzen, über die ich dann weitere Aufträge an Land ziehe.

Ihr Unternehmen ist relativ schnell gewachsen. Wie haben Sie das geschafft?

Ich sage immer: Nutze deine Talente nicht nur für dich selbst, sondern gib sie weiter. In Indien gibt es viele Fotografen, die ihr Wissen nicht weitergeben. Am Anfang bat ich viele von ihnen um Hilfe, doch sie lehnten ab. Sie hatten Angst, dass ich mein eigenes Unternehmen gründen und ihnen Kunden abspenstig machen würde. Wenn jemand auf mich zukommt, um von mir zu lernen, freue ich mich sehr. Tatsächlich beabsichtige ich, so etwas wie Fatty’s School zu gründen, um Leuten, die gut fotografieren können, aber nicht wissen, wie sie ihr eigenes Unternehmen gründen und aufbauen können, zu zeigen, wie das geht.

Welcher Ihrer Vorzüge als Unternehmer ist Ihrer Meinung nach am meisten wert?

Wir liefern sofort und wir lassen nicht auf uns warten. Wenn ich um fünf Uhr da sein soll, dann bin ich schon um zwanzig nach vier dort. Meine Kunden müssen nie anrufen und fragen, wo ich denn bleibe.

Ihre Tätigkeit ist sehr stressig. Finden Sie auch Zeit zum Entspannen?

Nein, Entspannung ist ein Fremdwort geworden! Ich bekomme aber viele Orte in Indien zu sehen – beispielsweise habe ich für die Regus-Webseite in ganz Indien Büros fotografiert. Wenn man bei einem Shooting in den Bergen oder auf Goa ist und man das Glück hat, dass der Kunde die Reise- und Aufenthaltskosten übernimmt, ist das ja auch eine Art Entspannung!

Yadnesh ist Regus-Lounge-Card-Kunde im indischen Mumbai. Auf der Facebook-Seite Fatty’s Photography stellt Yadnesh seine Arbeit näher vor.

Yadneshs wichtigste Tipps:

  1. Das, was Sie tun, sollte Ihnen auch Spaß machen. Wenn nicht, können Sie nicht hundert Prozent geben – und das ist eine schlechte Voraussetzung für den Erfolg.
  2. Liefern Sie sofort. Gestern kam ich um 1 Uhr früh von einem Fotoshooting nach Hause. Um 3 Uhr waren die Fotos bereits für meinen Kunden hochgeladen. Die Kunden freuen sich, wenn sie das Werk sofort sehen. Diese Art von Engagement ist wichtig.
  3. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiter zufrieden sind und zahlen Sie immer pünktlich. Sie sind das Fundament Ihres Unternehmens und ohne ihre Unterstützung geht gar nichts.